Als Donald John Trump, Präsident der Vereinigten Staaten, am 15. August 2025 gemeinsam mit Vladimir Vladimirovich Putin, Präsident Russlands, in Anchorage (Alaska) zusammentraf, ging es nicht um eine unverbindliche Freundschafts‑Tasse, sondern um ein eindringliches Angebot: Russland solle die Kontrolle über die ukrainische Region Donezk übernehmen, wenn Kiew die besetzten Gebiete Saporischschja und Cherson zurückgibt. Die Forderung war ein klarer Wendepunkt – und Trump signalisierte sofort, dass er den russischen Plan weitertragen wolle.
Hintergrund: Der andauernde Ukraine‑Konflikt
Seit der großangelegten Invasion im Februar 2022 haben sich die Frontlinien immer wieder verschoben. Donezk und Luhansk – zusammen das Donezker Basind (Donbas) – gelten als das umstrittenste Terrain. Laut UN‑Statistiken sind bis Mitte 2025 etwa 3,7 Millionen Menschen aus diesen Regionen vertrieben worden. Während westliche Länder enorme Militärhilfen bereitstellen, blieb ein endgültiger Friedensplan aus.
Frühere Friedensvorschläge, etwa der im März 2024 von der ukrainisch‑deutschen Initiative vorgebrachte „Drei‑Stufen‑Plan“, wurden von Kiew stets abgelehnt, weil sie den Verlust von Souveränität bedeuteten. Die russische Führung unter Putin hielt hingegen an der Kernforderung fest: die komplette Abtretung des Donezker Basinds.
Der Alaska‑Gipfel – Was wurde gesagt
Der Gipfel war inoffiziell, doch beide Präsidenten nutzten die abgelegene Lage, um ohne das übliche Kamerapersonal zu reden. Während des Treffens sagte Putin: „Wenn die Ukraine Donezk vollständig abtritt, kann der Krieg sofort enden.“ Zugleich fügte er hinzu, dass Moskau bereit sei, die aktuell nicht vollständig besetzten Gebiete Saporischschja und Cherson zu „einfrieren“, also die Frontlinie dort unverrückbar zu lassen.
Ein in Washingtoner Kreisen vertrauter Beamter, der das Gespräch mitgehorcht habe, kommentierte: „Das ist weniger radikal als Putins frühere Aussagen im August‑Juni‑Gipfel, aber dennoch ein taktischer Druck auf Kiew.“
Keiner der beiden Staatschefs zeigte sich sofort zu einer offiziellen Erklärung bereit, und sowohl das Weiße Haus als auch das Kreml antworteten erst später auf Anfragen der Washington Post.
Trumps Reaktionen: Gespräche mit Kiew und Europa
Am 16. August 2025 telefonierte Trump zuerst mit Volodymyr Oleksandrovych Zelenskyy, dem Präsidenten der Ukraine, und anschließend mit europäischen Regierungschefs. Er wiederholte, dass Putin an der vollständigen Abtretung von Donezk und Luhansk festhalte und dass Moskau bereit sei, die Fronten in Saporischschja und Cherson zu stabilisieren.
„Die Ukraine entscheidet, was sie mit ihrem Territorium macht, aber Putin ändert seine Haltung nicht“, erklärte Trump laut Bloomberg‑Quellen, die die Gespräche an die Ukrainische Nachrichtenagentur Ukrainska Pravda weitergaben.
Trump ging mutiger: Er sprach von einer «Sicherung der ukrainischen Sicherheit ohne NATO» und deutete an, dass er Putin dazu bewegen könne, das Angebot zu akzeptieren. Diese Aussage löste Besorgnis in Brüssel aus, weil sie den Eindruck erweckte, Washington wolle die NATO‑Bindungen rund um die Ukraine lockern.
Reaktionen aus Kiew, Europa und Moskau
Zelenskyy reagierte unverblümt: „Ukrainer geben ihr Land nicht dem Besatzer“, zitierte er in einer Rede vor dem ukrainischen Parlament. Er betonte, dass die Verfassung der Ukraine keinen Raum für territoriale Zugeständnisse lasse.
Einige europäische Minister, darunter der französische Außenminister, warnten, Trump könnte künftig Druck auf Kiew ausüben, um Zugeständnisse zu erzwingen. Das Financial‑Times‑Korrespondent berichtete, dass das Kreml den Eindruck habe, die USA würden nun aktiv an einem Abkommen mitarbeiten, das die russischen Kernforderungen erfüllt.
Russische Sprecher bestätigten, dass Putin bereit sei, die Frontlinie zu „einfrieren“, solange Kiew die gesamte Donbas‑Region aufgibt. Sie bezeichneten den US‑Vermittlungsansatz als „positiv“, weil er den Weg für ein schnelles Ende des Konflikts ebne.
Was bedeutet das für die weitere Entwicklung?
Der mögliche Deal stellt einen schwerwiegenden Präzedenzfall dar: Ein Großteil der international anerkannten ukrainischen Souveränität könnte auf dem Altar des Friedens geopfert werden. Analysten warnen, dass ein solches Abkommen andere Konfliktregionen ermutigen könnte, territoriale Forderungen zu stellen, in der Hoffnung, dass ein mächtiger Vermittler eingreift.
Gleichzeitig könnte ein rascher Waffenstillstand das Leid von Millionen von Zivilisten mindern. Laut dem UN‑Flüchtlingshilfswerk hat das ganze Jahr 2024 bereits über 4 Millionen Binnenflüchtlinge in der Ukraine hervorgebracht – ein dramatischer Anstieg, der die humanitäre Lage weiter verschärft.
Ob ein endgültiges Abkommen zustande kommt, hängt stark von Zelenskyys Bereitschaft ab, zumindest über eine Übergangsregelung zu verhandeln. Ein geplanter Besuch des ukrainischen Präsidenten in Washington am 18. August 2025 könnte das „Schicksal der Zukunft“ entscheiden.
Schlüsselfakten
- 15. Aug 2025: Gipfel Trump‑Putin in Anchorage, Alaska.
- Putins Kernforderung: Vollständige Abtretung von Donezk & Luhansk an Russland.
- Russland bietet an, die Frontlinie in Saporischschja & Cherson zu „einfrieren“.
- Trump signalisiert Unterstützung für das russische Angebot.
- Zelenskyy lehnt territoriale Zugeständnisse strikt ab.
Häufig gestellte Fragen
Wie könnte das vorgeschlagene Abkommen die Sicherheitslage in Europa verändern?
Ein Abkommen, das den Donezker Basind an Russland überträgt, könnte das Machtgleichgewicht im Osten verschieben. Westliche Staaten befürchten, dass ein Präzedenzfall andere Grenzkonflikte anspornt, während mögliche Stabilisierungspunkte im Süden – etwa in Saporischschja – kurzfristig die Zahlen der zivilen Opfer senken könnten.
Welche Rolle spielt das Weiße Haus bei den Verhandlungen?
Das Weiße Haus, vertreten durch Präsident Trump und seine Außenministerin, scheint aktiv als Vermittler aufzutreten, indem es sowohl direkte Gespräche mit Putin als auch mit Zelenskyy führt. Kritiker sehen darin einen Versuch, die NATO‑Verpflichtungen zu lockern, während Befürworter hoffen, dass ein US‑Ergebnis den Krieg früher beenden kann.
Was bedeutet das für die Ukraine‑Verfassung?
Nach ukrainischem Recht kann die territoriale Integrität nur durch eine Volksabstimmung geändert werden. Zelenskyy betont, dass jede mögliche Zugabe von Land ohne verfassungsmäßige Grundlagen illegal wäre – ein Argument, das die Regierung immer wieder vor internationalen Gremien wiederholt.
Wie reagieren die europäischen Länder konkret?
Frankreich, Deutschland und das Vereinigte Königreich haben offizielle Bedenken geäußert. Sie warnen, dass ein akzeptiertes Abkommen die Prinzipien der europäischen Sicherheit unterminieren könnte. Gleichzeitig fordern sie weiterhin diplomatische Anstrengungen, um die Gewalt zu beenden, ohne territoriale Zugeständnisse.
Gibt es Anzeichen dafür, dass Zelenskyy doch verhandeln könnte?
Zelenskyy hat zwar fest betont, dass er keine Landabtritte akzeptieren wird, aber ein geplanter Besuch in Washington am 18. August 2025 lässt die Möglichkeit offen, dass er zumindest über eine Übergangsregelung sprechen könnte – natürlich unter dem Vorbehalt, dass die ukrainische Verfassung nicht verletzt wird.