David DePape erhält lebenslange Haft für Angriff auf Paul Pelosi in San Francisco

David DePape erhält lebenslange Haft für Angriff auf Paul Pelosi in San Francisco
David DePape erhält lebenslange Haft für Angriff auf Paul Pelosi in San Francisco

Am 5. November 2025 wurde David DePape, ein 42-jähriger kanadischer Staatsbürger, vom San Francisco County Superior Court zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit auf Bewährung verurteilt – nach einem brutalen Angriff auf Paul Pelosi, den 82-jährigen Ehemann der ehemaligen Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi. Der Angriff ereignete sich am 28. Oktober 2022 in der Familie Pelosi’s Wohnsitz im San Franciscoer Viertel Sea Cliff. DePape brach mit einem 15,5-Zoll-Krallenhammer ein Fenster, stürmte ins Haus und schlug Pelosi mehrfach am Kopf, wodurch dieser drei Schädelbrüche und schwere Verletzungen an Armen und Händen erlitt. Die Tat, die von Polizeikameras festgehalten wurde, war kein zufälliger Überfall – sie war geplant, motiviert von extremistischen Verschwörungstheorien und der Wut auf die politische Macht der Pelosis.

Ein Angriff, der die Nation erschütterte

Um 2:24 Uhr morgens am 28. Oktober 2022 betrat DePape das Haus der Pelosis, suchte nach Nancy Pelosi – die sich zu dieser Zeit in Washington, D.C. aufhielt – und schrie: „Wo ist Nancy?“ Als Paul Pelosi ihm sagte, sie sei nicht da, trat er zur Gewalt über. Die Schläge mit dem Hammer waren so heftig, dass Pelosi innerhalb von Minuten bewusstlos war. Die San Francisco Police Department traf acht Minuten später ein – um 2:32 Uhr – und fand DePape noch immer im Haus, den Hammer noch in der Hand. Er wurde um 2:54 Uhr verhaftet. Paul Pelosi wurde mit einer Ambulanz der San Francisco Fire Department in das Zuckerberg San Francisco General Hospital gebracht, wo er zwei Operationen über sich ergehen lassen musste: eine dreistündige Schädelrekonstruktion und eine zweistündige Knochenoperation am rechten Unterarm. Er blieb sechs Tage im Krankenhaus.

Die Folgen? Sie sind dauerhaft. In einem Brief, den Paul Pelosi am 3. November 2025 verfasste – und den seine Familie am Tag der Verurteilung veröffentlichte – schrieb er: „Ich habe weiterhin Probleme mit dem Gleichgewicht und fast täglich Kopfschmerzen. Meine Familie wurde traumatisiert.“ Diese Worte waren nicht nur eine persönliche Bekenntnis, sondern ein Zeugnis dafür, wie politische Gewalt nicht nur Körper, sondern auch Seelen verwüstet.

Der Weg zur lebenslangen Haft: Ein doppelter Rechtsschlag

DePape wurde nicht nur im Bundesstaat Kalifornien, sondern auch auf Bundesebene verurteilt – und das in beiden Verfahren mit maximaler Härte. Am 15. Mai 2025 verhängte der Bundesrichter John D. Early eine 30-jährige Haftstrafe wegen Angriffs mit einer gefährlichen Waffe und versuchter Entführung eines Bundesbeamten. Nun, am 5. November 2025, folgte die staatliche Verurteilung durch Richter Harry Dorfman: fünf Anklagepunkte – darunter schwerer Entführungsversuch und Wohnungseinbruch – führten zur lebenslangen Haft ohne Bewährung. Die Strafen laufen nacheinander ab – das bedeutet: DePape muss erst nach 30 Jahren Bundesstrafe die staatliche Haft antreten. Insgesamt könnte er bis zu 60 Jahre hinter Gittern verbringen, wenn er nicht vorher stirbt.

Seine Verteidigung versuchte noch im letzten Moment, die Verurteilung aufzuheben. Am 4. November 2025 beantragten seine Anwälte, darunter Sabrina Farrell vom San Francisco Public Defender’s Office, einen neuen Prozess – mit dem Vorwurf, ein Juror habe während der Beratung unzulässige Informationen recherchiert. Doch Richter Dorfman lehnte den Antrag um 9:45 Uhr am Morgen der Verurteilung ab. „Die Jury hat die Beweise sorgfältig gewichtet“, sagte er. „Der Tatbestand ist eindeutig.“

Was die Pelosis sagen – und warum es für Amerika zählt

Die Familie Pelosi reagierte nicht mit Rache, sondern mit einer klaren Botschaft. Sprecher Henry Connelly erklärte am 5. November: „Die Verurteilung im Staatsverfahren gibt Paul Pelosi eine gewisse rechtliche Gerechtigkeit – und sendet eine klare Botschaft: Politische Gewalt gegen Amtsträger und ihre Familien wird nicht toleriert, verharmlost oder ignoriert.“

Dies ist kein Einzelfall. Seit dem Angriff auf den damaligen US-Senator Steve Scalise im Jahr 2017 und dem Capitol-Angriff vom 6. Januar 2021 hat sich die Gewalt gegen politische Familien in den USA verschärft. Doch der Angriff auf Paul Pelosi war besonders erschreckend – weil er in einem privaten Zuhause stattfand, weil das Opfer ein alter Mann war, und weil der Täter gezielt nach der Familie suchte, um die Macht der Sprecherin zu brechen.

Was kommt als Nächstes?

DePape sitzt derzeit in der Federal Correctional Institution in Lompoc, California, und soll innerhalb von 30 Tagen in das California State Prison, Sacramento verlegt werden. Im Bundesverfahren hat seine Verteidigung, angeführt von Christopher Darden, noch bis zum 1. Dezember 2025 Zeit, einen Berufungsantrag beim United States Court of Appeals for the Ninth Circuit einzureichen. Im Staatsverfahren hingegen gibt es keine weiteren Rechtsmittel – die Verurteilung ist rechtskräftig.

Was bleibt, ist die Frage: Wie viele weitere Angriffe müssen passieren, bevor politische Rhetorik in den USA wieder verantwortungsvoller wird? DePape sprach während des Bundesprozesses von einem „ruinierten Plan“ – als ob sein Gewaltakt eine logische Konsequenz wäre. Doch das ist es nicht. Es ist eine Warnung – und eine Erinnerung daran, dass Demokratie nicht nur an Wahlen, sondern auch an der Sicherheit ihrer Familien gemessen wird.

Häufig gestellte Fragen

Warum wurde David DePape in zwei Verfahren verurteilt?

Weil der Angriff sowohl gegen kalifornisches als auch gegen Bundesrecht verstieß. Die staatliche Anklage deckte Wohnungseinbruch und Angriff auf einen Familienmitglied eines öffentlichen Amtsträgers ab, während die Bundesanklage sich auf den Versuch der Entführung eines Bundesbeamten (Nancy Pelosi) und den Einsatz einer Waffe bezog. Beide Strafen laufen nacheinander ab – das ist gesetzlich vorgeschrieben.

Welche Folgen hat der Angriff für Paul Pelosi heute?

Paul Pelosi leidet weiterhin unter chronischen Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen und eingeschränkter Beweglichkeit in den Händen. Die beiden Operationen retteten sein Leben, aber nicht seine volle körperliche Integrität. Er benötigt noch immer physiotherapeutische Behandlungen und leidet unter posttraumatischen Belastungsstörungen. Seine Familie berichtet, dass er sich nicht mehr allein in der Stadt bewegen kann.

Warum war die Verurteilung so schnell nach dem Urteil?

Die Jury verurteilte DePape am 25. Juni 2025 – nur fünf Monate später folgte die Strafverkündung. Das liegt an der klaren Beweislage: Videoaufnahmen, medizinische Berichte und seine eigenen Aussagen im Bundesprozess machten jede Zweifel unmöglich. Die Staatsanwaltschaft unter Brooke Jenkins wollte keine weitere Verzögerung, um der Öffentlichkeit und dem Opfer Rechtssicherheit zu geben.

Hat David DePape jemals Reue gezeigt?

Er sagte im Bundesprozess: „Ich bin traurig, dass er verletzt wurde.“ Doch das war keine echte Reue – sondern eine Entschuldigung für das Scheitern seines Plans, nicht für das Leid, das er verursachte. Er betonte, er habe „nur“ Nancy Pelosi angreifen wollen. Diese Aussage zeigt, dass er das Opfer als Mittel zum Zweck betrachtete – kein Mensch, sondern ein Symbol.

Wie reagierte die Öffentlichkeit auf die Verurteilung?

In San Francisco gab es spontane Kundgebungen vor dem Gerichtsgebäude – viele trugen Schilder mit „Nie wieder“ oder „Für Paul“. In Washington, D.C., erklärten Politiker beider Parteien, dass solche Angriffe nicht länger als politische „Rhetorik“ abgetan werden dürfen. Selbst republikanische Abgeordnete, die Nancy Pelosi kritisierten, verurteilten den Angriff eindeutig – ein seltener Moment der Einigkeit.

Warum wurde nicht die Todesstrafe verhängt?

Kalifornien hat seit 2019 eine formelle Todesstrafen-Moratorium – die Todesstrafe existiert rechtlich, wird aber nicht vollstreckt. Zudem war die Staatsanwaltschaft überzeugt, dass lebenslange Haft ohne Bewährung eine stärkere Abschreckung darstellt, weil DePape lebendig bleibt – und jeden Tag an seine Tat erinnert wird. Eine Hinrichtung hätte ihn zum Märtyrer gemacht. Das wollten sie vermeiden.

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